Entstehung und Bau der Dansweiler Kirche in den Jahren 1952/1953
Auszug aus einem Pfarrbrief, anlässlich zum 25-jährigen Weihejubiläum der Dansweiler Kirche im Jahre 1978, geschrieben von dem damaligen Priester Hans Erpenbach:
Der Gedanke ein Gotteshaus zu erbauen, reicht zurück in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Träger der Idee war die in Dansweiler ansässige Familie Scheer. Vater Scheer hinterließ seinen Kindern gewissermaßen das Vermächtnis, für Den Bau einer Kapelle zu sorgen. Während des 2. Weltkrieges erhielt der Gedanke neue Impulse. Ereignisse des Lichtmesstages 1943, an dem die Pfarrgemeinde Brauweiler im Gegensatz zu umliegenden Orten von Bomben verschont blieb, ließen den Ratschluss reifen, die Kirche der Königin des Friedens zu weihen. Die Nachkriegszeit verursachte etliche Schwierigkeiten den Bau der Kirche voranzutreiben. Erst im Jahre 1951 erhielt der Bauwille neuen Auftrieb durch die Geschwister Scheer. Sie erklärten sich bereit, das Grundstück für den Bau zu erwerben und den Rohbau zu finanzieren. Die Diozöse erklärte zunächst, keine finanziellen Zuschüsse gewähren zu können. Da die Pfarrgemeinde durch die Restaurierung der kriegsbeschädigten Abteikirche finanziell sehr belastet war, wurde auch hier keine Hilfe in Aussicht gestellt. Die Ortschaft war somit auf sich alleine angewiesen. Die Begeisterung der Gläubigen war so groß, dass trotzdem auf Inangriffnahme des Vorhabens gedrängt wurde. Es wurde ein Kirchenbauverein gegründet, der unter Vorsitz von Franz Wenzeler durch monatliche Sammlungen für die Restfinanzierung Sorge trug.
Die Geschwister Scheer bezahlten den gesamten Rohbau bis zum Dach. Sie erwarben das Grundstück und kauften aus Trümmergrundstücken Ziegelsteine und finanzierten den Kauf der Blendziegel. Freiwillige Helfer aus dem ganzen Dorf leisteten ständig Hilfsarbeiten. Eine besondere Rolle spielten dabei die Pensionäre, die unermüdlich bei den Ausschachtungs- und Fundamentarbeiten halfen. Auch die Jugendgruppen leisteten ständig ihren Arbeitsbeitrag. Nicht vergessen werden darf die aktive Mitarbeit aller Dorfvereine, insbesondere des Männergesangvereins, des Tambourcorps und des Sportvereins. Die monatlichen Sammlungen, wurden im wesentlichen von Frauen durchgeführt. Dadurch kamen erhebliche Summen zusammen, so dass der Bau zügig durchgeführt werden konnte. Schließlich legte auch das Generalvikariat eine kleine Beihilfe dazu.
Abgesehen von dieser Beihilfe haben die Geschwister Scheer und die Bevölkerung des Ortes den Bau und die Einrichtung bis hin zu den Paramenten und Geräten alleine finanziert. – soweit Auszug aus dem Pfarrbrief von Hans Erpenbach –
Am 4. Oktober 1953 wurde das kath. Gotteshaus „St. Maria Königin des Friedens“ durch Weihbischof Dr. Cleven eingeweiht. Daher ist auch jedes Jahr am 1. Sonntag im Oktober Dansweiler Kirchweihfest (Kirmes).
Seit dem 1. Januar 1975 gehört Dansweiler zur Großgemeinde Pulheim. Willi Mevis war der erste Bürgermeister der Stadt Pulheim. Er setzte sich u.a. vehement für den Bau der Dansweiler Mehrzweckhalle ein, die im Jahre 1984 erbaut wurde und bereits im Januar 1985 für die ersten Sitzungen genutzt werden konnte.
Die Texte sind Auszüge aus den Jahrbüchern „Pulheimer Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde“ sowie einem Buch von Peter Schreiner über Alte Ansichtskarten aus den Orten der Stadt Pulheim und ihrem Umland. Herausgeber: Verein für Geschichte u. Heimatkunde e.V. Adamistr. 9, 50259 Pulheim-Brauweiler. Wer sich für die Geschichte der Abtei Brauweiler und weitere Beiträge über die Umgebung interessiert, kann diesem Verein beitreten. Informationen können Sie bei der Kreissparkasse und der Raiffeisenbank Brauweiler, sowie in Pulheimer Buchhandlungen und bei der Abtei Brauweiler kostenlos erhalten. Auszüge wurden zusammengestellt von Marlene Lorscheidt, Helenenstr. 12, 50259 Pulheim Dansweiler.